WOHNen AM WALDRAND
Erweiterung eines Wohnhauses / An- und Umbau / Holzkonstruktion
Inmitten einer kleinen Waldsiedlung entsteht ein Ort in stiller Resonanz mit der Natur. Das bestehende Einfamilienhaus wirkt zurückhaltend, fast neutral. Der behutsame An- und Umbau antwortet auf die Sprache des Bestands, bleibt dabei dennoch selbstbewusst eigen und fügt eine Schicht von Haptik und Struktur hinzu. Die neue Putzfassade greift Farbton und Materialität des Bestehenden auf, variiert jedoch subtil in Struktur und Tiefe. Großzügige Fenster öffnen das Haus zur Umgebung. Die Landschaft wird Teil des Wohnraums. Der Wald tritt ein, wird zu einem ruhigen Begleiter des Alltags.
Materialien und Farben spiegeln das Draußen wider, sie sind zurückhaltend gewählt, um den Blick ins Grün nicht zu stören. Warmes Holz, kühler Edelstahl, mineralischer Spachtelboden und weiche Textilien schaffen ein ausgewogenes Gleichgewicht und sprechen jeweils für sich, ohne sich aufzudrängen. Es entsteht ein Raum der Stille und Klarheit, in dem das Wechselspiel der Jahreszeiten spürbar bleibt – eine leise Eleganz, die Raum für das Wesentliche lässt: die Natur.
Siebziger jahre
Reminis
zenz
IN ZUSAMMENARBEIT MIT / Grunwald Architekten GmbH
VISUALISIERUNG / Georg Hana
Umbau eines wohnhauses /
mit einliegerwohnung, büro und spa /
700 m² BGF
Versteckt hinter einer dezenten Mauer, die den Garten umrahmt, offenbart sich das Wohnhaus – einst ein Relikt der Siebziger – als ein Ort der behutsamen Transformation. Der Umbau respektiert den ursprünglichen Charakter des Gebäudes und überführt es zugleich in eine offene, lichtdurchflutete Raumsequenz.
Empfangs- und Gemeinschaftsbereiche sind als fließendes Raumkontinuum gestaltet, während die Schlafbereiche durch Ankleiden als Pufferzonen abgegrenzt sind. Ergänzt wird das Raumprogramm durch ein integriertes Büro, eine separate Einliegerwohnung und einen Spabereich.
Das Gebäude öffnet sich in zwei Richtungen: auf der einen Seite zum Hofgarten und auf der anderen Seite, einen Hang hinunter, mit Ausblicken auf einen kleinen See und ein weitläufiges Tal. Um zusätzliches Licht in die Tiefe des Grundrisses zu bringen, wurden drei großzügige Oberlichter integriert, die das natürliche Tageslicht dosiert einfangen und verteilen.
Die Materialität spielt eine zentrale Rolle in der Erzählung des Projektes. Es entsteht ein Spannungsbogen zwischen Anspielungen auf die ursprüngliche Bauzeit und den modernen Interventionen. Unter den neuen Oberlichtern verleihen metallisch-reflektierende Materialien mit ihren gebürsteten Oberflächen dem Raum einen weichen Glanz und streuen das Licht sanft in die Tiefe des Gebäudes. Holzelemente in Form von Möbeleinbauten, raumtrennenden Elementen und akustisch wirksamen Deckenkonstruktionen bilden einen warmen Kontrast zu den Sichtbetondecken und strukturieren gleichzeitig das weitläufige Raumgefüge.
Der durchgehende Travertinboden erstreckt sich vom Innenraum in die Außenbereiche und lässt die Übergänge fließend erscheinen. Ebenso trägt die Fassade den Materialkanon nach außen: ein mineralischer Sockel wird mit einem offenen und glänzenden Aufbau kombiniert und lässt das Gebäude sowohl zeitgemäß als auch historisch verankert erscheinen. Bestehendes Mauerwerk wird behutsam geschlämmt – so bleibt die Geschichte des Hauses sichtbar, während es sich in die aktuelle Gestaltung einfügt.
stadtoase
Anbau an eine Jugendstilvilla / Gartenaustritt / Stahlkonstruktion
FOTOGRAFIEN / Janine Sametzky
In einem der ältesten und grünsten Villenviertel Berlins erweitert eine Hochterrasse eine historische Jugendstilvilla – und schafft damit einen Rückzugsort, der den bestehenden Wohnraum behutsam in die umgebende Natur verlängert und den einzigartigen Außenraum des Viertels auf neue Weise erlebbar macht.
Inspiriert von der Sprache des Bestandes – Rundfenster, Erker, Gewölbe – entsteht eine klare, zugleich spielerische Komposition, in welcher sich die neue Struktur wie selbstverständlich in die historische Architektur einfügt. Material und Form bleiben bewusst zurückhaltend: Präzise Linien, robuste Eleganz, ein ruhiger Kontrast zur lebendigen Vegetation des Gartens.
Die filigrane Konstruktion aus Stahl ruht auf drei Scheiben, von denen zwei als Treppenwangen dienen. Eine integrierte Sitzbank und ein bepflanztes Element schaffen Aufenthaltsqualität und einen natürlichen Sichtschutz, als grünen Filter zwischen Privatsphäre und Nachbarschaft.
APARTMENT Berlin Kreuzberg
Wohnungsausbau / AUSSTATTUNG / Möblierung
FOTOGRAFIEN / Janine Sametzky
STYLING / Marie Jaster
Im Dachgeschoss eines Berliner Mietshauses aus der Gründerzeit, über die gestaffelten Volumina von Vorderhaus, Seitenflügel und Hinterhaus hinweg, entfaltet sich das Apartment Berlin Kreuzberg. Zentraler Bezugspunkt ist ein großzügiges Rundbogenfenster, das dem Wohnbereich seine klare Geste verleiht: Es öffnet den Raum zum Licht und zur Stadt, rahmt Ausblicke und schafft eine visuelle Verbindung zum Horizont.
Um die Wohnräume an die sich wandelnden Lebensumstände anzupassen, wird eine zweite Küche eingebaut. Sie nimmt formal die Rundung des Fensters auf, gliedert den Raum und ist funktionales Element in einem. Poliertes Messing reflektiert das Licht in warmem Glanz und schafft in der Tiefe des Raumes eine strahlende Mitte – Übergang zu privaten Bereichen und Zentrum zugleich.
Ein Alkoven öffnet sich zum Panorama der Stadt – ein Ort der Ruhe und des Ausblicks. Seine Größe ist variabel, gedacht für die ganze Familie. So entsteht ein gemeinsamer Raum, der zum Verweilen und Zusammensein einlädt. Eine schmale Treppe führt zum Hochsitz. Hier öffnet sich das Dach vollständig, der Blick wechselt die Richtung: Westen, Sonnenuntergang, Himmel. Ein Ort für Kinder und für das Kind im Erwachsenen. Die untersten Stufen der Treppe sind stapelbar, mit magnetischer Arretierung, für eine natürliche Kindersicherung – selbstverständlich, sicher, spielerisch.
Die Sofaelemente des Wohnbereichs wurden eigens für diesen angefertigt: zurückhaltend und klar in der Materialität, als dezente Kulisse für das bunte Leben, das auf ihnen stattfindet. Das modulare System ermöglicht ein schnelles Verändern des Raumes, von der Sitzgruppe zur Spielwiese und wieder zurück. Maßgefertigte Schrankeinbauten bieten Stauraum, damit der Raum frei bleibt – für die Menschen, die ihn bewohnen.
LANDPARTIE
LANDPARTIE
Wohnhaus / Modulare Holzkonstruktion / 90 m² BGF
Ausblicke, Lichtstimmungen und die Jahreszeiten bestimmen das Leben in diesem Haus. Es ist ein Rückzugsort auf dem Land – zum Leben, Arbeiten und zur Ruhe kommen.
Für einen minimalen Eingriff in die Landschaft ist das Gebäude aufgeständert. Es hebt sich vom Erdboden ab, sodass der Naturraum darunter hindurchfließen kann. Das Dach ist begrünt, um sich möglichst mühelos in die natürliche Umgebung zu integrieren und dem heimischen Biotop weiteren Raum zur Entfaltung zu bieten.
Für eine langfristige und nachhaltige Nutzung wurde das Gebäude so entwickelt, dass es bei Bedarf an einen neuen Standort transportiert werden kann: es besteht aus drei transportfähigen Modulen. Diese sind in einer U-Form miteinander verbunden und bilden ein fließendes Raumkontinuum bei gleichzeitig kleiner baulicher Größe.
Großformatige Fenster und raumhohe Schiebetüren erlauben Einblick von einem Gebäudeteil zum nächsten und sorgen für eine offene Raumwirkung, während der Schlafalkoven und die Badewanne durch Schiebeelemente geschlossen werden können und Privatsphäre garantieren. Alle integrierten Einbauten sind Teil des architektonischen Entwurfs – bewusst reduziert, präzise und zurückhaltend gestaltet, sodass sie eine stille Kohärenz zwischen Raum, Funktion und Materialität schaffen.
So entsteht im Wechselspiel zwischen Offenheit und Rückzug ein besonderes Ambiente. Der Innenraum bildet einen geschützten Hof oder öffnet sich zu einer umgebenden Terrasse, lässt den Blick, über die Grenzen des Hauses hinweg, nach draußen wandern, wo er schließlich mit der Landschaft verschmilzt. Landpartie ist eine Einladung zur Entschleunigung. Ein Haus, das mit der Landschaft lebt, nicht gegen sie. Ein architektonischer Rahmen für das Wesentliche.
Grund schule Böhler leben
Neubau einer vierzügigen Grundschule
mit Zweifeldsporthalle und Parkhaus
9.000 m² BGF
1. Platz
Nichtoffener / einphasiger
Realisierungswettbewerb
In Zusammenarbeit mit:
PDE INTEGRALE PLANUNG GMBH / Architektur, Brandschutz, TGA, Tragwerksplanung und Nachhaltigkeit
SIMONS + HINZE LANDSCHAFSTARCHITEKTEN / Landschaftsplanung
PORR GROUP / Fachplanung Holzbau
INDIEVISUAL AG / Visualisierung
Die neue Grundschule in Meerbusch fügt sich selbstverständlich in das Quartier Böhlerleben ein. Gemeinsam mit dem gegenüberliegenden Baukörper einer Kita bildet sie einen ruhigen Auftakt in das neue Stadtviertel – ein städtebauliches Tor, das sowohl Orientierung bietet als auch Ankommen ermöglicht. Die gestaffelte Anordnung der Baukörper schafft eine zurückhaltende, aber präzise Geste zur Straße. Zwei offene Vorbereiche definieren die Zugänge zur Schule und zur Sporthalle – einladende Schwellenräume, die Aufenthalt ermöglichen und Orientierung geben.
Im Inneren folgt die Anordnung der Räume einer klaren Idee: Lern- und Spielbereiche orientieren sich zum grünen Gartenhof, während dienende Funktionen eine natürliche Pufferzone zur Straße bilden. Eine zentrale Magistrale – mehr Weg als Flur – verknüpft die einzelnen Bereiche der Schule und wird selbst zum Ort: Ein Kontinuum aus Licht, Blickbeziehungen ins Grüne und räumlichen Weitungen. Bewegungsflächen erfüllen mehr als nur ihre Erschließungsfunktion und werden zu kleinen Bühnen des Alltags – mit Sitzstufen, Lernnischen und Orten des Innehaltens.
Das Erdgeschoss ist großzügiger dimensioniert als die oberen Geschosse und bietet damit den besonderen Nutzungen wie Foyer, Mensa, Forum, den künstlerischen Fachräumen und der Bibliothek den ihnen angemessenen Raum. Der Zugang zur Sporthalle führt in das Obergeschoss. Vom Foyer aus öffnet sich der Blick über die Tribüne in den Hallenraum.
Die Konstruktion der Schule folgt dem Prinzip der Langlebigkeit und Klarheit. Eine Hybridstruktur aus heimischem Holz und Recyclingbeton in Skelettbauweise bildet das robuste Rückgrat. Materialien werden ehrlich eingesetzt – nicht als Verbund, sondern sortenrein, um Rückbau und Wiederverwendung zu ermöglichen und folgen damit zukunftsweisenden Bauprinzipien. Die Tektonik des Gebäudes ist lesbar und zurückhaltend.
Sanfte Naturtöne, haptische Oberflächen und der warme Ausdruck von Holz prägen die Atmosphäre im Inneren. Die Materialpalette ist bewusst zurückhaltend gestaltet, sodass die Nutzer:innen die Räume aktiv mitgestalten und beleben können. In Sanitär-, Umkleide- und Küchenbereichen setzen vollflächig rote Böden und Wände aktivierende Akzente, die Wärme ausstrahlen und halbprivate Zonen klar markieren.
Das Zusammenspiel von Licht, Material und Raum schafft eine Lernlandschaft, die weit über funktionale Anforderungen hinausgeht. Es entsteht ein Ort, der Identität stiftet, Gemeinschaft fördert und Bildung als ganzheitliches Erlebnis begreifbar macht.
Holistic office Redesign
IN ZUSAMMENARBEIT MIT / Sebastian Rothkopf, Architekt
CI + GRAFIK / Büro Bungalow
Büro- und Bildungscampus / umbau / Ganzheitliche Gestaltung von Raum und Corporate Identity
2.200 m² Nutzfläche
The Club
The Forum
The Workspaces
The Social Centre
In einer Arbeitswelt, die immer stärker von Gemeinschaft, Austausch und individueller Entfaltung geprägt ist, entsteht ein Raum, der weit mehr ist als ein klassisches Büro: ein Ort der Inspiration. Mit dem Umbau der Quadriga Media Berlin GmbH in Berlin-Mitte wird ein Ensemble geschaffen, das Veranstaltungen, Konferenzen und Weiterbildung mit einer modernen Arbeitswelt verbindet.
Die Neugestaltung beginnt bei den Menschen, die das Gebäude nutzen – ihren Bedürfnissen und dem Potenzial des Bestands. Aus dem Zusammenspiel dieser Faktoren entsteht eine Architektur, die Atmosphäre schafft und Identität stiftet. Diese Haltung übersetzt sich in eine visuelle Sprache, die im Raum spürbar wird – und daraus das Erscheinungsbild der Marke prägt. Parallel entsteht eine neue Corporate Identity, die sich stimmig in die Architektur einfügt und im ikonischen Q der Quadriga ihren Ausdruck findet. Raum, Marke und Corporate Identity verschmelzen zu einem ganzheitlichen Erlebnis, das Atmosphäre und Wiedererkennbarkeit stiftet.
Ausgangspunkt für die Umgestaltung der Büroetagen ist die klare Struktur des Bestandsgebäudes, die aufgegriffen und weitergedacht wird. Essenziell ist dabei die Lichtführung. Flure weichen offenen Arbeitslandschaften, zoniert für Austausch, Bewegung und Konzentration. Offene Lounges bilden das kommunikative Zentrum jeder Etage, während Meeting-Räume und Rückzugsorte fließend in ruhige Silent Zones übergehen.
Im Erdgeschoss empfängt ein offener Begegnungsraum Gäste und Mitarbeitende. Eine zentrale Bar – monolithisch und farblich in die neue Corporate Identity eingebunden – ersetzt den klassischen Empfangstresen. Espresso-Bank, Dining Area, Innenhof und Lounge-Bereich schaffen ein dynamisches Zusammenspiel aus Ankommen, Verweilen und Vernetzen. Das Forum ist Zugang zu Seminaren und Konferenzen – und ein Ort des Austauschs. Durch gezielte Eingriffe wird es sensibel in das übergeordnete Gestaltungsbild eingebunden und subtil, aber wirkungsvoll erweitert. Im obersten Geschoss öffnet sich der Raum zur Stadt: Eine Terrasse, Gemeinschaftsküche und Lounge-Bereiche schaffen ein Zentrum zum geselligen Zusammensein.
Bestehende Materialien werden integriert und durch neue Elemente ergänzt. Kräftige Akzente aus dem Rebranding setzen gezielt Kontraste. Licht folgt der Architektur: linear, zurückhaltend, atmosphärisch. Transluzente Flächen und Pflanzeninszenierungen schaffen Tiefe und Verbindung. Kreislaufgedanke und Materialehrlichkeit stehen im Zentrum: Vorhänge aus recycelten Textilien, zertifiziertes Holz, wiederverwendete Glaselemente verbinden Ökologie mit Ästhetik. Bestehendes wird nicht ersetzt, sondern weitergedacht und damit zum gestaltenden Element der Zukunft.